Steckbrief: Orang-Utan
Menschenaffen: | Gefährdung: | Lebensraum: | Größe: | Gewicht: | Lebenserwartung: | Nahrung: | Feinde: |
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Inhaltsverzeichnis
Lebensraum der Orang-Utans
Die seltenen Menschenaffen kommen ausschließlich auf den südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo vor. Dort bewohnen sie die tropischen Regenwälder. Leider sind die Bestände auf beiden Inseln stark gefährdet, weswegen Orang-Utans i. d. R. nur noch in Schutzgebieten und Nationalparks anzutreffen sind. Das ist seine sehr traurige Entwicklung. Früher waren Orang-Utans nämlich nahezu in ganz Asien verbreitet. So waren sie beispielsweise in Thailand und sogar in China heimisch. Aufgrund der Zerstörung des Lebensraums und der Bejagung hat sich das allerdings geändert. Es bleibt bloß zu hoffen, dass die intensiven Schutzmaßnahmen Früchte tragen und die Orang-Utans nicht aussterben.
Größe, Gewicht und Lebenserwartung von Orang-Utans
Orang-Utans sind recht große Menschenaffen und werden 1,25 bis 1,5 Meter groß. Bezüglich des Gewichts gibt es dabei einen klaren Geschlechtsdimorphismus. So sind die Männchen i. d. R. fast doppelt so schwer wie die Weibchen. Männchen wiegen 50 bis 90 Kilogramm, während Weibchen gerade einmal auf 30 bis 50 Kilogramm kommen. Diese Werte gelten übrigens für Orang-Utans in freier Wildbahn. Tiere in Gefangenschaft können wesentlich schwerer werden, was auch sehr häufig zu beobachten ist. Hier können die Tiere sage und schreibe fast 200 Kilogramm erreichen. Auch bei der Lebenserwartung gibt es Unterschiede zwischen freien und in Gefangenschaft lebenden Orang-Utans, wenngleich diese hier nicht ganz so groß sind. In freier Wildbahn lebende Tiere werden 30 bis 50 Jahre alt. In Gefangenschaft lebende Orang-Utans können mit 60 Jahren nur ein Stück weit älter werden.
Vor diesen Feinden müssen sich Orang-Utans in Acht nehmen
Obwohl Orang-Utans sehr große Affen sind, müssen sie sich doch vor einigen Tieren in Acht nehmen. Einer der Hauptfeinde, der auch ausgewachsenen Orang-Utan-Männchen gefährlich werden kann, stellt dabei der Sumatra–Tiger dar. Aber auch Nebelparder sind eine ernstzunehmende Gefahr, die vor allem Jungtiere trifft. Eine weitere Gefahr stellen auflauernde Krokodile und verwilderte Hunde dar. Letztere sind vor allem aus dem Grund gefährlich, da sie nicht selten in kleineren Rudeln auftreten und gegebenenfalls auch gemeinsam jagen. Der größte Feind ist und bleibt allerdings der Mensch. Selbst abgesehen von der Zerstörung des Lebensraums und der Wilderei, kann dieser den Orang-Utans gefährlich werden. Als Menschenaffen sind die Primaten nämlich sehr anfällig gegenüber unseren Krankheiten. Das heißt, dass selbst ein friedlicher Tourist einen Orang-Utan tödlich anstecken kann.
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Ernährung des Orang-Utans
Orang-Utans leben zwar nicht gänzlich vegetarisch, sind jedoch überwiegend Pflanzenfresser. Am meisten verzehrt werden dabei Früchte (z. B. Durian und Jackfruit). Diese stellen den wichtigsten Bestandteil der Nahrung dar. Hinzukommen Blätter, Triebe und Rinde. Tierische Nahrung wird hingegen eher selten verzehrt. Hier stehen beispielsweise Insekten und Vogeleier auf der Speisekarte. Gelegentlich werden auch kleinere Wirbeltiere gefressen, wobei das wirklich nicht allzu oft zu beobachten ist und wenn, dann meistens eher von den auf Sumatra beheimateten Orang-Utans. In Borneo ist der Anteil an pflanzlicher Nahrung deutlich höher. Da man aus wissenschaftlicher Sicht von zwei verschiedenen Arten spricht, ist das allerdings auch wenig verwunderlich.
Sind Orang-Utans eigentlich gefährlich?
Orang-Utans besitzen eine enorme Kraft mit der sie theoretisch auch Menschen gefährlich werden können. Das steht zweifelsohne fest. Eine ernstzunehmende Gefahr dürfte von Orang-Utans jedoch nicht ausgehen. Die Tiere sind nämlich nicht sonderlich aggressiv, weswegen ein Angriff auf einen Menschen äußerst unwahrscheinlich ist. Selbst dann, wenn dieser sich alleine im Lebensraum der Orang-Utans aufhalten sollte. Lediglich bei Orang–Utans mit Jungtieren sollte man etwas vorsichtiger sein, da hier unter anderem die mütterlichen Instinkte zu einem aggressiveren Verhalten führen können. Das wenig aggressive Verhalten von Orang-Utans hat jedoch leider auch dazu geführt, dass diese von Menschen als Haustiere gehalten und aus diesem Grund illegal gefangen wurden. Leider hat das auch an den Beständen der Tiere gezehrt. Einer von vielen Gründen, weswegen die Art stark gefährdet ist.
Die Bedeutung des Orang-Utans für unser Ökosystem
Orang-Utans werden auch als Gärtner des Regenwalds bezeichnet und nehmen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem ein. Das hat vielseitige Gründe. Einer davon ist, dass sie die Baumkronen auslichten und dadurch jüngere Triebe mehr Licht bekommen. Schließlich werden alte und morsche Äste beim Angeln abgebrochen. Dasselbe passiert auch beim Bau von Nestern. Des Weiteren verbreiten Orang-Utans auch Samen von Pflanzen. Kleinere Samen bleiben oft im Fell der Orang-Utans stecken. Größere Samen hingegen werden durch die Nahrungsaufnahme und das anschließende Ausscheiden verbreitet.
Orang-Utan Auffangstation in Borneo besuchen
In Borneo gibt es eine Auffangstation, die sich um verletzte Orang–Utans und Waisenkinder kümmert. Nicht selten handelt es sich dabei um Tiere, die schwer traumatisiert sind. Beispielsweise Jungtiere, deren Mutter erschossen und anschließend gegessen wurde. In der Orang–Utan–Auffangstation Orangutan Care Centre and Quarantine (OCCQ), wo auch erfahrene Tierärzte tätig sind und die 1998 gegründet wurde, werden die Tiere aufgepäppelt und auf eine Auswilderung vorbereitet. Bei manchen Orang-Utans ist das allerdings nicht möglich, weswegen diese ihr Leben lang in der Auffangstation verbringen müssen. Versorgt werden in der Station derzeit über 300 Orang–Utans. Wenn Sie den Tieren helfen möchten, so können Sie beispielsweise spenden, oder Antrag auf eine Mitgliedschaft stellen. Prinzipiell ist auch ein Besuch der Auffangstation in Borneo möglich, sofern Sie vor Ort sind und die Projekte unterstützen möchten. Am besten setzen Sie sich hierfür allerdings mit der Auffangstation in Verbindung. Vor allem dann, wenn die Orang-Utan Auffangstation den Hauptgrund für Ihre Reise nach Borneo darstellen sollte.
Bildnachweise:
© charles taylor