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Was das Wasserpuppentheater überhaupt ist
Bei einem Wasserpuppentheater handelt es sich um eine traditionelle vietnamesische Theatervorstellung. Die Bühne besteht dabei aus einem Wasserbecken. Das Stück wird mit unterschiedlichen Puppen aufgeführt. Diese werden mittels Puppenspieler durch Stangen und Seilzüge bewegt. Daher auch die Bezeichnung Wasserpuppentheater. Die gesamte Vorführung wird musikalisch durch ein Orchester begleitet, welches auch dafür zuständig ist, den Puppen ihre Stimme zu leihen. Die Puppen sind in der Regel 30 Zentimeter bis 1 Meter groß und bis zu 5 Kilogramm schwer. Zum Schnitzen wird das Holz des Feigenbaums verwendet. Durch Harze und Lacke werden die Figuren gegen Wasser und Schädlinge präpariert. Die Themen der Aufführungen sind dabei meist typische Szenen aus dem Landleben. Aber auch Legenden und mythische Wesen können Teil einer Vorführung sein.
Ursprünge des Wasserpuppentheaters
Das Wasserpuppentheater ist bereits seit dem 11. Jahrhundert Bestandteil des kulturellen Lebens der ländlichen Bevölkerung. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass die Aufführungen früher in Teichen oder Seen aufgeführt wurden. Damals wurde diese Kunstform noch sehr geheim gehalten und nur unter den einzelnen Familienmitgliedern weitergegeben. Allerdings erlebte sie in der Neuzeit einen Rückgang und wäre zu Beginn der 1980er Jahre beinahe ausgestorben. Das endgültige Aussterben wurde allerdings durch den Einfluss einer französischen Organisation verhindert. Gewissermaßen kam es dadurch zu einer Renaissance des Wasserpuppentheaters. Heutzutage ist das Wasserpuppentheater zu einer beliebten touristischen Attraktion geworden und zieht zahlreiche Menschen nach Hanoi und Ho-Chi-Minh. Aber auch Gastvorstellungen im Ausland sind mittlerweile nicht unüblich.