2018 feierten Erdogan-Anhänger noch das Ergebnis der vorgezogenen Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Türkei auf dem Berliner Kurfürstendamm
Rund 1,5 Millionen Deutsch-Türken können für die Parlaments- und Präsidentschaftswahl in der Türkei bundesweit ihre Stimme abgeben. Erdogan steht unter Druck – kann er erneut auf gute Ergebnisse im Ausland zählen? Die deutsch-türkischen Wählerinnen und Wähler bilden schon am Morgen eine lange Schlange. „Es ist eine Freude, ein Gefühl von Euphorie, schon am ersten Wahltag dabei zu sein“, sagt Dogan Sener, der seine Stimme für die türkische Parlaments- und Präsidentschaftswahl abgeben möchte. Im Kölner Generalkonsulat, das im angrenzenden Hürth liegt, füllen sich am Donnerstag die gläsernen Wahlurnen mit vielen Stimmzetteln. „Ich wähle aus Zugehörigkeitsgefühl mit meinem Vaterland und Volk. Ich hoffe, dass es so weitergeht wie bisher in meinem Land, in dem es so schön ist“, schildert der 62-jährige Sener, der in Köln aufgewachsen ist. Rund 1,5 Millionen Deutsch-Türken sind in Deutschland wahlberechtigt, davon gut 500.000 in NRW. Sabri Ayyildib ist überrascht von dem enormen Andrang im angebauten Wahlzelt. Jeder kann zwei Kreuzchen machen – und entscheidet damit mit über Ab- oder Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. „Diesmal wird es knapp für Erdogan“, glaubt Ayyildib. Dazu werde die Erdbebenkatastrophe im Westen der Türkei beitragen.