CHIRP Technologie

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CHIRP Technologie

Was ist überhaupt die CHIRP Technologie?

Wer sich ausgiebig über Fischfinder und Echolote informiert hat, wird bestimmt schon auf diesen Begriff gestoßen sein. Viele Modelle verwenden mittlerweile die CHIRP Technologie. Das ist vor allem bei den neueren Geräten der Fall. Entweder ist diese bereits im Gerät eingebaut oder als separates Modul erhältlich.  Dabei wird CHIRP in den höchsten Tönen gelobt und als eine herausragende technische Neuerung bezeichnet. Doch wieso ist das so? Was macht diese Technologie so besonders? Dazu bedarf es einer kurzen Erklärung, womit man es hier überhaupt zu tun hat. Ausgeschrieben bedeutet CHIRP nämlich „Compressed High-Intensity Radiated Pulse“. Wer daraus nicht schlau wird, die Technologie wird zum Ausstrahlen von Frequenzen verwendet. Dabei gibt es allerdings einen wesentlichen Unterschied zu den gewöhnlichen Frequenzgebern.

Worin unterscheidet sich ein CHIRP Echolot von einem Standardecholot? 

Das Senden von Frequenzen ist äußerst wichtig für Fischfinder und Echolote. Ohne wäre es überhaupt nicht möglich, entsprechende Bilder auf seinem Display zu empfangen. Unabhängig davon ob ein Gerät über CHIRP verfügt oder nicht, werden Frequenzen ausgesendet. Bei gewöhnlichen Fischfindern ist das allerdings nur eine Frequenz.  Das erhaltene Feedback stammt somit ausschließlich von dieser einen Frequenz. Aufgrund dessen, sind nur beschränkte Informationen verfügbar und die Auflösung in der Regel einschränkt.

Bei CHIRP ist das anders. Hier wird kontinuierlich ein Frequenzbereich durchsucht. Dieser variiert von niedrigen bis hohen Werten. Gewissermaßen wird zwischen mehreren Frequenzen hin und hergewechselt. Das bezeichnet man auch als Frequenzbänder. Dabei wird jede ausgesendete Frequenz einzeln interpretiert. Genaugenommen heißt das, dass die erhaltenen Informationen wesentlich umfangreicher sind. Eine höhere Auflösung und generell klarere Bilder sind dadurch möglich. Die Anzeige ist störungsarmer und Fische sowie Strukturen klarer erkennbar. Das ist definitiv ein großer Vorteil.

Die unterschiedlichen Frequenzbänder

Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Frequenzbändern. Diese haben jeweils einen besonderen individuellen Nutzen. Allerdings sollte einem stets bewusst sein, dass nicht jede CHIRP Technologie unbedingt alle Frequenzen abdeckt. Daher ist es oftmals hilfreich, gegebenenfalls beim Hersteller nachzufragen. Manche Geber sind übrigens so ausgelegt, dass einzelne Frequenzbereiche direkt angesteuert werden können. Das ist natürlich äußerst hilfreich, wenn man beispielsweise auf einen speziellen Zielfisch Jagd macht.

Low Chirp 28-65kHz

Diese Frequenz ist besonders für sehr tiefes Wasser geeignet. Ideal für Meeresangler und Taucher.

Medium Chirp 85-135kHz

Ein relativ großer Abstrahlwinkel und eine mittelmäßige Auflösung. Sehr geeignet für etwas flachere Meeresgebiete.

High Chirp 130-210kHz

Die Auflösung hier ist sehr hoch und stellt selbst kleinere Objekte sehr genau dar. Sehr gut bei mittleren Tiefen.

Lineare und Exponentielle Frequenzen

Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Frequenztypen bei CHIRP. Lineare und exponentielle Frequenzen. Auch wenn das jetzt sehr kompliziert klingt, ist der Unterschied recht schnell erklärt. Werfen Sie einfach einen Blick auf unsere Beschreibung und das dazugehörige Spektogramm. Wir sind uns sicher, dass Sie verstehen werden womit Sie es hier zu tun haben. Auch dann, wenn Sie in Mathematik nicht allzu versiert sein sollten.

Lineares CHIRP

Beim linearen CHIRP variiert die Frequenz exakt linear mit der Zeit. Hierzu kann man sich an folgender Formel orientieren.

 

f(t)=f_{0}+kt

f_{0}ist hierbei die Startfrequenz. 0 ist gleichzustellen mit der Zeit. Deshalb ist hier anfangs der Wert 0 einzutragen.
kist dabei die Rate des Frequenzwechsels. Um sich ein besseres Bild zu verschaffen, sollten Sie die Grafik rechts betrachten. Hierbei handelt es sich um ein Spektogramm. Spektogramme dienen der Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Leistungsspektrums eines Signals. Besonders bei der Analyse von Schallsignalen, werden diese gerne verwendet.

Hierbei handelt es sich übrigens um eine Audiodatei. Dadurch bekommen Sie einen Einblick wie ein lineares CHIRP klingt. Achten Sie unbedingt auf die Laustärke!

Exponentielles CHIRP

Beim exponentiellen CHIRP variiert die Frequenz exponentiell mit der Zeit.  Hierzu kann man sich an folgender Formel orientieren.

 

f(t)=f_{0}k^{t}

Auch hier ist f_{0} die Startfrequenz. Nur, dass diese sich anders zur Rate des Frequenzwechsels verhält. Das wird sehr gut aus der Formel ersichtlich. Um ein besseres Bild zu erhalten, können Sie auch hier einen Blick auf das Spektogramm werfen.

Hierbei handelt es sich übrigens um eine Audiodatei. Dadurch bekommen Sie einen Einblick wie ein exponentielles CHIRP klingt. Achten Sie unbedingt auf die Laustärke!

Lohnt sich ein Fischfinder oder ein Echolot ohne CHIRP denn überhaupt?

Nur weil ein Produkt nicht über die CHIRP Technologie verfügt ist es nicht automatisch schlecht. Es gibt auch ausreichend gute Geräte ohne CHIRP Technologie. Man muss natürlich auch immer bedenken, welches Ziel man verfolgt. In manchen Fällen können auch bestimmte Frequenzen vollkommen ausreichend sein. Wenn man jedoch mehrere Frequenzbereiche abdecken möchte und Wert auf eine ausgesprochen hohe Auflösung legt, kommt man an der CHIRP Technologie kaum vorbei. Das muss aber gewissermaßen jeder für sich selbst entscheiden. Wir persönlich sind definitiv der Ansicht, dass diese Technologie durchaus hilfreich ist und definitiv eine gute Wahl darstellt.

[stextbox id=“info“]Wie bereits gesagt, gibt es aber auch viele gute Produkte, die ohne arbeiten. Außerdem muss man bedenken, dass nicht jeder Hersteller der mit CHIRP wirbt, automatisch alle Frequenzbänder abdeckt.[/stextbox]