Hunde sind bekanntermaßen der beste Freund des Menschen und nehmen in unserer Gesellschaft einen wichtigen Stellenwert ein. Womöglich hast auch Du einen Hund als Haustier. Die Tiere werden jedoch nicht nur als Familienmitglied geschätzt, sondern können auch für unterschiedliche Arbeiten genutzt werden. Manche Hunde sind sogar in der Lage Menschen eine tiergestützte medizinische Behandlung zu bieten. In unserem Artikel werden wir näher auf Hunde zu Therapiezwecken eingehen. Wir möchten Dir zeigen was solche Hunde kennzeichnet, was für Chancen sie bieten und wie deren Ausbildung abläuft.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale von Therapiehunden
Jeder Hund, unabhängig von seiner Größe oder Rasse, kann für Therapiezwecke geschult werden. Es werden jedoch Rassen bevorzugt, die eine genetische Kommunikationsfreudigkeit mitbringen. Beliebt sind beispielsweise Deutsche Schäferhunde und Golden Retriever. Wichtig ist, dass die Hunde sozialisiert sowie gesund und wesensfest sind. Des Weiteren sollte eine gute Bindung zum Hundeführer vorliegen.
Folgende Kennzeichen lassen sich bei Therapiehunden festmachen:
- Rassebedingte Kommunikationsfreude
- Umfassend sozialisiert
- Umfassend habituiert
- Gesund und wesensfest
- Stabile Bindung zum Hundeführer
Aktive und reaktive Hunde zu Therapiezwecken
Es muss zwischen aktiven und reaktiven Therapiehunden unterschieden werden. Aktive bringen eigene Spielideen mit. Sie gehen von sich auf den Patienten zu und fordern diesen zur Interaktion auf. Reaktive hingegen reagieren auf die Spielideen des jeweiligen Patienten. Falls Du eine Therapie mit Hund in Erwägung ziehst, solltest Du überlegen, welcher der beiden Typen am ehesten für Dich geeignet ist.
Das können zur Therapie geschulte Hunde bewirken
Allein die Anwesenheit von Therapiehunden kann eine blutdrucksenkende Wirkung haben. Das konnte in einer Studie der Psychologen Beck und Katcher nachgewiesen werden. Generell können Therapiehunde das Wohlbefinden des Patienten immens steigern. Die erzielten Erfolge sind vor allem bei Menschen sichtbar, die eine schlechte Befindlichkeit aufweisen. Im Grunde lässt sich sogar sagen: Desto schlechter die Befindlichkeit, umso besser das Ergebnis. Zur Therapie geschulte Hunde können in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden. Einige davon sind die Ergotherapie, die Heilpädagogik und die Physiotherapie. Doch selbst in der Psychotherapie werden Therapiehunde gelegentlich eingesetzt. Sehr vorteilhaft an der Beziehung zwischen Hund und Mensch ist, dass hier die Gefahr eines Double Bind ausgeschlossen ist. Dieses dysfunktionale und paradoxe Muster zwischenmenschlicher Kommunikation kann sich negativ auf den Therapieerfolg auswirken. Bei Therapiehunden besteht diese Gefahr nicht.
Aufzucht und Ausbildung von Therapiehunden
Es werden immer mehr Hunde für tiergestützte medizinische Behandlungen gezüchtet. Doch nicht alle Welpen eines Wurfes eignen sich auch als Therapiehunde. Daher gibt es ein spezielles Auswahlverfahren, das die Verhaltensentwicklungen nach der Geburt berücksichtigt. Hierfür werden unterschiedliche Welpentests durchgeführt. Sollten die Welpen den Anforderungen entsprechen, können diese zu Therapiehunden ausgebildet werden. Eine beliebte Ausbildungsmethode ist das Tradieren. Hierbei lebt der auszubildende Hund mit bereits geschulten Therapiehunden zusammen und lernt von diesen. Wichtig ist, dass stets eine gesunde Bindung zum Hundeführer vorliegt. Außerdem muss der Therapiehund einen gewissen Grundgehorsam vorweisen. In Deutschland ist diese Art der Ausbildung weit verbreitet. Aufbau und Inhalte können sich allerdings von Land zu Land unterscheiden. In den USA und der Schweiz sind beispielsweise Ausbildungen zum Therapiehund-Team üblich. Hierbei werden sowohl Hund als auch Hundeführer gemeinsam ausgebildet.
Hygienische Vorschriften für Therapiehunde
Therapiehunde müssen gewissen hygienischen Anforderungen entsprechen. Wichtig ist unter anderem, dass sie stubenrein und nachweislich frei von Parasiten sind. Aus letzterem Grund gilt es die Tiere vierteljährlich zu entwurmen. Des Weiteren dürfen die Hunde nicht zu sehr ausgelastet werden. Pro Tag ist maximal eine einzeltherapeutische Sitzung von 45 Minuten möglich. Und das höchstens dreimal pro Woche. Ausnahmen diesbezüglich gibt es lediglich dann, wenn mehrere Hunde oder andere Tiere gleichzeitig eingesetzt werden. In diesem Fall haben die Tiere nämlich die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Ein dauerhafter Verbleib am Arbeitsort ist bei Therapiehunden allerdings ausgeschlossen. Hierfür gibt es spezielle Einrichtungshunde.
Therapiehunde nehmen einen immer wichtigeren Stellenwert in der Medizin ein. Sie können unterschiedliche Therapien unterstützen und bringen zahlreiche Vorteile mit sich. Einer davon ist beispielsweise, dass die Gefahr eines Double Bind ausbleibt. Haben Sie bereits Erfahrungen mit Therapiehunden gemacht oder wollen diese Form der Therapie gerne ausprobieren? Sagen Sie es uns in den Kommentaren.